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Entscheidung in Kultur und Kunst: Einblicke aus einer eindrucksvollen Diskussion bei der Berlin Science Week

Ingo Günther, Lubna Hayatleh-Heinke, and Gordian Overschmidt seated on stage at Berlin Science Week, discussing decision-making in the context of migration, art, and societal impact.

Ingo Günther, Lubna Hayatleh-Heinke, and Gordian Overschmidt engage in a dynamic discussion on decision-making across the realms of migration, art, and societal change at the Science & Culture Forum during Berlin Science Week.

Audience members at Berlin Science Week engaged in a dialogue about decision-making, reflecting on how shifts in context and culture influence choices and personal growth.

The audience actively participates in the discussion about decision grounds, sharing personal insights on the impact of changing decision spaces during the Berlin Science Week panel.

Engaging conversations and audience interaction at the Common Ground venue in Holzmarkt, Berlin Science Week 2024, featuring a lively mix of science, culture, and community exchange.

Vibrant discussions and shared insights at the Common Ground setting during Berlin Science Week 2024 at Holzmarkt, highlighting the intersection of science, culture, and social impact.

Ein fesselnder Dialog über Entscheidungsfindung im Kontext von Migration, Kunst und gesellschaftlichem Wandel, der die Kraft von Entscheidungen beleuchtet.

Entscheidungen zeigen, wer wir sind—unsere Wurzeln, Werte und Perspektiven. In unsicheren Zeiten formt die Anpassung unseres Entscheidungsraums die Zukunft.”
— Gordian Overschmidt
BERLIN, BERLIN, GERMANY, November 11, 2024 /EINPresswire.com/ -- Im lebendigen Salöön am Holzmarkt25 fand im Rahmen des Science & Culture Forums der Berlin Science Week ein faszinierendes Gespräch statt. Unter der Moderation von Gordian Overschmidt (ODE.systems) diskutierten Lubna Hayatleh-Heinke, Expertin für die Förderung weiblicher Migrantinnen, und Ingo Günther, Schauspieler und Musiker, über Entscheidungsfindung aus den Perspektiven von Kunst, Migration und gesellschaftlichem Wandel. Das Gespräch beleuchtete, wie Entscheidungen unsere Identität und Zukunft formen, besonders wenn wir uns in neuen Räumen und komplexen Kontexten bewegen.

Gordians Einführung: Zwei Jahrzehnte Forschung zur Entscheidungsfindung
Zu Beginn teilte Gordian seine Erfahrungen aus über 20 Jahren Forschung zur Entscheidungsfindung, die mit einem Projekt im Pharmabereich begann. Er reflektierte über junge Menschen, die Schwierigkeiten hatten, wichtige Entscheidungen zu treffen – sei es bei der Wahl des Studienfachs, eines Praktikums oder der beruflichen Laufbahn. Gordian zitierte eine Studie der Cornell University, die schätzt, dass wir täglich rund 35.000 Entscheidungen treffen, davon allein 256 zu Essen und Getränken. Dieses „Entscheidungs-Überangebot“ belastet unser Gehirn und führte zu der zentralen Frage des Gesprächs: Wie navigieren wir durch diese Entscheidungsflut, und was passiert, wenn sich unser Entscheidungsraum drastisch verändert, etwa durch Migration oder durch die Arbeit in der Kunst?

Veränderter Entscheidungsraum: Lubnas Geschichte von Resilienz
Lubnas Weg von Damaskus nach Deutschland nach dem Arabischen Frühling zeigte eindrucksvoll, wie äußere Umstände den Entscheidungsraum verändern können. Sie beschrieb ihre Flucht nicht als bewusste Wahl, sondern als Notwendigkeit angesichts der instabilen Situation in ihrer Heimat. In Deutschland angekommen, musste sie sich an neue Freiheiten und kulturelle Erwartungen anpassen. Sie berichtete von Herausforderungen, denen Migrantinnen begegnen, wie etwa Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt aufgrund äußerlich sichtbarer Merkmale wie dem Kopftuch.

Lubnas Erfahrungen zeigen, wie Migration die Entscheidungsparameter verändert und Betroffene dazu zwingt, Prioritäten und Werte neu zu definieren. In ihrer Arbeit im Projekt „My Turn“ unterstützt sie Frauen dabei, ihren neuen Entscheidungsraum zu navigieren und fundierte Entscheidungen für ihre Zukunft in einem unbekannten Umfeld zu treffen.

Die Bühne als Entscheidungsspielplatz: Ingos Perspektive auf künstlerische Freiheit
Ingo Günther brachte eine kontrastreiche Perspektive aus seiner langjährigen Theaterkarriere ein. Er sprach darüber, wie der „sichere Raum“ der Bühne Entscheidungsprozesse ermöglicht, die im Alltag oft nicht möglich wären. Ingo betonte, dass Kunst häufig von den Überraschungen und spontanen Entscheidungen lebt, die in der Improvisation getroffen werden. Seine Erfahrungen mit Regisseuren wie Herbert Fritsch verdeutlichten das Zusammenspiel von Struktur und Spontaneität in der Theaterarbeit.

Ingos Analogie, dass „auf der Bühne immer alles richtig ist, solange man daran glaubt“, fand Anklang im Publikum. Sie zeigte den Unterschied zwischen den strukturierten Entscheidungsprozessen in anderen Bereichen und der fließenden, intuitiven Natur von Entscheidungen in der Kunst.

Die Schnittstelle von Kunst und Migration: Eine gemeinsame Erzählung
Ein Höhepunkt der Diskussion war der Moment, als Gordian Parallelen zwischen Lubnas und Ingos Erfahrungen zog. Beide bewegen sich in Entscheidungsräumen, die durch Beschränkungen definiert sind: Lubna durch die Realitäten der Migration und Ingo durch die Grenzen der Theaterperformance. Doch in beiden Fällen spielt das Narrativ eine zentrale Rolle. Beide sprechen von der Möglichkeit, ihren Entscheidungsraum durch Kreativität und Anpassungsfähigkeit neu zu gestalten.

Lubna betonte die kulturellen Traditionen und familiären Werte, die sie aus Syrien mitgebracht hat und die sie in Deutschland weiter pflegt. Ingo hingegen reflektierte über die Freiheit, die er in seinem kreativen Prozess erlebt, wo er bewusst gegen Erwartungen verstößt, um sich und sein Publikum herauszufordern.

Ein weiter Blick: Entscheidungsfindung in einer sich wandelnden Welt
Das Gespräch weitete sich aus, als das Publikum eigene Erfahrungen teilte, etwa zum Leben im Ausland oder zum beruflichen Neustart. Eine Teilnehmerin bemerkte, dass sie sich „deutscher denn je“ fühlte, nachdem sie Zeit im Ausland verbracht hatte – ein Hinweis darauf, wie veränderte Kontexte zu einem tieferen Verständnis der eigenen Identität führen können.

Die Diskussion berührte aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen, die unseren Entscheidungsraum beeinflussen, etwa die zunehmende Sensibilität für kulturelle und politische Themen. Ingo sprach über die wachsenden Einschränkungen, mit denen Künstler heute konfrontiert sind, und die Frage nach der Rolle von Humor und Provokation in der Kunst angesichts gesellschaftlicher Erwartungen.

Fazit: Unsicherheiten annehmen und durch Entscheidungen lernen
Die Veranstaltung endete mit einer Reflexion über den gemeinsamen Nenner der Entscheidungsfindung. Lubna betonte die Bedeutung von Anpassungsfähigkeit, da sich die Umstände und Entscheidungsparameter ständig ändern, besonders in einer schnelllebigen Welt. Ingo empfahl, der eigenen Intuition mehr zu vertrauen und die Rolle rationaler Überlegungen nicht zu überschätzen.

Gordian schloss die Diskussion mit einer Einladung an das Publikum, das Gespräch fortzusetzen, und betonte, dass Entscheidungsfindung ein fortlaufender Prozess des Lernens und der Anpassung ist. Ob durch strukturierte Analyse oder durch spontane kreative Impulse – der Kern der Entscheidungsfindung liegt darin, wer wir sind und wer wir werden wollen.

Diese 90-minütige Session "ODE&Allies" war mehr als nur ein Vortrag; sie war eine Reise in die vielen Schichten der Entscheidungsfindung, die unsere persönlichen und kollektiven Geschichten prägen. Durch die Verbindung der Perspektiven aus Migration und Kunst bot die Diskussion ein tiefgründiges Bild der komplexen und oft unvorhersehbaren Prozesse, die unsere Entscheidungen in einer zunehmend vernetzten Welt beeinflussen.

Gordian Overschmidt
ODE.systems GmbH
go@ode.systems
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